Klaus-Dieter Josel verabschiedet sich aus dem Regionalen Projektbeirat

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Klaus-Dieter Josel verabschiedet sich in den Ruhestand. Von links: Matthias Neumaier, Gerd Matschke, Klaus-Dieter Josel

Die Vorplanung ist auf der Zielgeraden – und damit die Grundlage für die parlamentarische Befassung. Das war Ende April die zentrale Botschaft des Regionalen Projektbeirats im Rosenheimer Rathaus. Die 18. Sitzung des Gremiums war gleichzeitig die letzte Sitzung für Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für Bayern. Gemeinsam mit seinen Kollegen der ÖBB saß er dem Projektbeirat seit dessen Gründung im Dezember 2015 vor. Josel verabschiedet sich nun in den Ruhestand.

Im Mittelpunkt der Sitzung standen zunächst jedoch aktuelle Informationen aus den Planungen. Für die deutschen Abschnitte berichtete DB-Projektleiter Matthias Neumaier über die Finalisierung der Vorplanung. Fertiggestellt sei inzwischen die planerische Darstellung auf Lage- und Höhenplänen. Diese technischen Planungen wurden im April bei elf Sprechstunden vor Ort vorgestellt. In den kommenden Monaten werde eine aktuelle Kostenschätzung erstellt, die Terminplanung abgeschlossen und das Vorplanungsheft fertiggestellt.
 

Bewertung von Kernforderungen und Bauarbeiten in Tirol

Seitens der Region wurden inzwischen die Kernforderungen übergeben. Die DB wird im nächsten Schritt Aussagen zur technischen Umsetzbarkeit, Genehmigungsfähigkeit, Vereinbarkeit mit verkehrlichen Zielen und zu den Kosten treffen. Die Liste der Kernforderung wird später Teil des Berichts an den Deutschen Bundestag.

Norman Schubert, Projektleiter auf Seiten der ÖBB berichtete über die Aktivitäten in den österreichischen Abschnitten. Für den Rohbaustollen Angath sind bereits über 1000 Meter des Tunnels vorgetrieben. Für Mitte des Jahres werde für das Hauptprojekt der Bescheid der Detailgenehmigung erwartet.

Ein weiteres Thema war die Generalsanierung hochbelasteter Bahnstrecken in Deutschland. Für das Jahr 2027 ist unter anderem die Generalsanierung der Strecken München–Rosenheim und Rosenheim–Salzburg vorgesehen. Matthias Neumaier gab zudem einen Einblick in die europäischen Vorgaben für die Neubaustrecke Grafing–Grenze D/A–Schaftenau. In der entsprechenden EU-Verordnung ist die Einordnung der Strecke als Hochgeschwindigkeitsstrecke festgelegt. Eine aktuelle Revision der Verordnung bestätigt die Vorgaben.
 

Gerd Matschke übernimmt DB-Vorsitz des Projektbeirats

Nach den projektspezifischen Tagesordnungspunkten wurde zum Abschluss der Sitzung der Vorsitzende Klaus-Dieter Josel verabschiedet. Gerald Zwittnig, Leiter Projektumsetzung bei den ÖBB, dankte Josel für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit. Seine hohe Professionalität, Ruhe und Besonnenheit sei ein Garant für eine erfolgreiche Projektabwicklung gewesen.

Klaus-Dieter Josel, der den Vorsitz des Projektbeirats am Ende der Veranstaltung an Gerd Matschke, Leiter Infrastrukturprojekte Süd bei der DB InfraGO, übergab, blickte auf 21 Jahre als Konzernbevollmächtigter zurück. Ein wichtiges Thema sei immer eine leistungsfähige Infrastruktur gewesen. Diese sei die Basis für eine starke Schiene. Seit dem ersten Regionalen Projektbeirat Ende 2015 seien große Fortschritte erreicht worden. Die Öffentlichkeitsbeteiligung sei dabei sehr intensiv gewesen. Die Zeit habe sich aber gelohnt, da viele Anregungen bereit in der Planung berücksichtigt werden konnten. „Das ist auch ein Erfolg des Projektbeirats. Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern für den konstruktiven Austausch“, so Josel abschließend. „Dem Team des Brenner-Nordzulaufs wünsche ich weiterhin gutes Gelingen. Mit der parlamentarischen Befassung ist der nächste große Meilenstein in Sichtweite. Am Ende wird der Güter- und Personenverkehr von einer starken Brennerachse profitieren.“

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