Bauarbeiten in Tirol: 1000 Meter im ÖBB-Stollen in Angath sind geschafft

Die Vortriebsmannschaften für den Stollen Angath haben einen wichtigen Meilenstein erreicht. Inzwischen sind mehr als 1000 Meter des Tunnels im Streckenabschnitt Schaftenau–Radfeld ausgebrochen. Seit vergangenen August laufen im Auftrag der ÖBB die Baumaschinen fast rund um die Uhr. Gemeinsam mit Tunnelpatin Justina Osl machten sich Ende April ÖBB-Projektleiter Norman Schubert, Angaths Bürgermeisterin Sandra Madreiter-Kreuzer, Angerbergs Bürgermeister Walter Osl und Vertreter:innen von Baufirmen und Bauaufsicht tief im Angerberg persönlich ein Bild von den Vortriebsarbeiten.

Gearbeitet wird untertage in mehreren Schichten nach einer vorgegebenen Routine. An der Ortsbrust – der unmittelbare Vortriebsbereich – wird gebohrt, die Borlöcher mit Sprengstoff geladen und mehrmals täglich ein „Abschlag“ von rund zwei Metern durchgeführt. Die exakte Abschlagslänge orientiert sich jeweils an der Gesteinsqualität vor Ort. Die Sicherung des Gebirges erfolgt mit Baustahlgitter und Spritzbeton. Sicherheit und Präzision der Vortriebsarbeiten stehen an erster Stelle. Damit alle Abläufe plangemäß umgesetzt werden, sind im Stollen an der Seite der Vortriebsmannschaften auch Geologen, Vermesser und andere Fachexperten tätig.

Der Rohbaustollen dient aktuell zur Detailerkundung der geologischen und hydrogeologischen Situation im Angerberg. Insgesamt werden sich die Vortriebsmannschaften bis 2025 rund 2,6 Kilometer vorarbeiten. Dabei ist auch der Bau von Ausweich- und Wendenischen, Querschlägen sowie von einer 110 Meter langen „Probestrecke“ für den zukünftigen zweigleisigen Eisenbahntunnel vorgesehen. Während der Hauptarbeiten kann der Stollen eine wichtige Funktion für die Baustellenlogistik übernehmen. Ist der Bahntunnel fertig gebaut, so wird der Stollen ein tragendes Element im Sicherheitskonzept der zukünftigen Bahnstrecke sein.

Im Bild von links: Norman Schubert (ÖBB-Projektleiter), Sandra Madreiter-Kreuzer (Bürgermeisterin der Gemeinde Angath), Herbert Sonnleitner (Projektleiter), Justina Osl (Tunnelpatin), Walter Osl (Bürgermeister Angerberg). Foto: ÖBB/Martin Pellizzari

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